











In meiner subjektiven, (pseudo-)soziologischen Forschung über das Deutsche interessierten mich die Motive und Eigenheiten, die das Deutschsein am meisten beschreiben, die typischsten und oft banalsten Gewohnheiten, Stimmungen, Wörter und Zeichen, die mit der Kultur und dem Alltagsleben zusammenhängen.
Ich habe versucht, aus den von mir beobachteten, aufgeschriebenen, gesammelten und ausgewählten visuellen Inhalten eine subjektive und spielerische Serie von visuellen Inhalten zu schaffen, die manchmal personalisiert, manchmal verfremdet, manchmal präzise und manchmal schlampig sind. Meine Arbeitsweise ist einerseits frei und assoziativ, andererseits trocken und demütig. Die von mir gesammelten Informationen werden zu Désinformation, Abstreitung, Verzerrung, Ablengkung und Verunsicherung.
Als Ausgangspunkt dienten zufällig ausgewählte Bilder und Inhalte wie z.B. deutschsprachige Bücher und Wörterbücher, aus denen ich Deutsch gelernt habe und die ich auf der Straße gefunden habe, Reiseführer, Zeitungsartikel, Geschichtsbücher, Anzeigen und Plakate, im Internet gefundene Fotos, deutsche Kinderbücher und Volkskunstnachlässe, Graffiti und Imbissnamen am Straßenrand, Halbworte und persönliche Geschichten, die ich auf der Straße gehört habe.
Ziel war es, eine Brücke und einen Mittelweg zwischen trockenen, didaktischen Informationen und Daten und der freien und befreiten Malerei zu bauen, in der Texte oft ihre eigene Identität verlieren, sich auf etwas beziehen, das nicht da ist, und zu visuellen Elementen werden: Linie, Fläche, Farbe und Energie. Ziel war es, eine Vielfalt von Inhalt und Form zu finden, bei der verschiedene Bilder nebeneinander gestellt werden, um ein größeres und komplexeres Bild entstehen zu lassen, wie Gebäude unterschiedlicher Größe, Farbe und Funktion, die zusammen eine Stadt bilden.
Márton Dés
Mein Diplom in Malerei habe ich 2015 an der Ungarischen Universität für Bildende Künste erworben, mein Mentor war András Halász. Im Jahr 2017 erhielt ich ein Postgraduierten-Diplom (Meisterschüler) von der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, wo meine Referenz Thomas Bechinger war. Im Jahr 2022 schloss ich den Masterstudiengang Bildnerische Erziehung an der Universität der Künste Berlin ab. Zurzeit arbeite und schlafe ich in Berlin.